Pressemitteilung der Mindelheimer Zeitung vom 21. November 1995
Wir schreiben den Monat August 1995. Die Legislaturperiode in den bayerischen Kommunen neigt sich allmählich dem Ende entgegen. So auch in Wiedergeltingen, einer ca. 1.200 Einwohner umfassenden Gemeinde im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben.
Die nächste Kommunalwahl am 10. März 1996 rückt in immer greifbarere Nähe.
In den zurückliegenden Jahren ist auch die Unzufriedenheit bei vielen Bürgern mit dem Gemeindeoberhaupt, 1. Bürgermeister Hermann Singer mehr und mehr gewachsen.
An diesem besagten Augustabend trafen sich 3 Gemeindebürger in kleinem Kreis, um eine Alternative zur bestehenden Gemeindepolitik einzuleiten. Unter der Überschrift “Für mehr Offenheit und Bürgernähe” wollte man bei den anstehenden Kommunalwahlen ein Pendant zur bestehenden “Regierung” bilden und diese – wenn möglich – mit einem eigenen Bürgermeisterkandidat ablösen.
Das war die Geburtsstunde der damaligen Wählergruppe “Aktive Wiedergeltinger Bürger (AWB)”, dem heutigen Bürgerverein Wiedergeltingen e.V. .
Nach weiteren Treffen wurde der aus ursprünglich 3 Bürgern bestehende Kreis immer größer, sicherlich auch mit bedingt durch die in den vergangenen Jahren gewachsene Unzufriedenheit mit den bestehenden politischen Verhältnissen.
Als künftigen Bürgermeisterkandidat konnte man den Tiefbauingenieur Max Schreiber gewinnen. Auch eine Gemeinderatsliste für die zu besetzenden 12 Gemeinderatssitze ließ sich nahezu problemlos füllen und es konnten 24 Kandidaten gelistet werden.
Man nahm sich vor, den bevorstehenden Wahlkampf zwar hart aber fair zu führen. Leider wurde dieses Vorgehen von der Gegenseite, der Listenverbindung der Fraktion der CSU und Freien Wähler nicht immer so praktiziert.
So wurden unter anderem persönliche Daten, wie z.B. die der Konfession dazu verwendet, gezielt Stimmung gegen die AWB und deren Bürgermeisterkandidat zu erzeugen.
Von Seiten der AWB wollte man durch ein Mehr an Bürgernähe, ein Begriff der zum damaligen Zeitpunkt für viele ein Fremdwort war, insbesondere auch das Miteinander zwischen Gemeinde und Bürgern fördern. Neubürger und Einheimische, jung und alt, sollten zu einer stärkeren Gemeinschaft finden.
Man nahm sich vor, den bevorstehenden Wahlkampf zwar hart aber fair zu führen. Leider wurde dieses Vorgehen von der Gegenseite, der Listenverbindung der Fraktion der CSU und Freien Wähler nicht immer so praktiziert.
So wurden unter anderem persönliche Daten, wie z.B. die der Konfession dazu verwendet, gezielt Stimmung gegen die AWB und deren Bürgermeisterkandidat zu erzeugen.
Von Seiten der AWB wollte man durch ein Mehr an Bürgernähe, ein Begriff der zum damaligen Zeitpunkt für viele ein Fremdwort war, insbesondere auch das Miteinander zwischen Gemeinde und Bürgern fördern. Neubürger und Einheimische, jung und alt, sollten zu einer stärkeren Gemeinschaft finden.
Bürgermeisterkandidat Max Schreiber
Weitere Ziele der AWB waren:
Pressemitteilung der Mindelheimer Zeitung vom 21. November 1995
Gemeinsam Gestalten, nicht nur verwalten
So gestaltete man mit den vorgenannten Zielen ein Programm und trat in die Öffentlichkeit. Der Anklang von Seiten der Bevölkerung war außerordentlich groß und am 17. November 1995 traf man anlässlich der Nominierungsversammlung auf eine gut gefüllte Mehrzweckhalle.
Mit dem vorstehenden Endergebnis der Kommunalwahl wurde zwar das Hauptziel, Bürgermeister Singer vom Amt abzulösen, nicht erreicht, aber mit einem Ergebnis von ca. 40 %, sozusagen aus dem Stand mit einem guten halben Jahr Vorbereitungszeit, das war doch unter dem Strich ein schöner Erfolg.
Auch die Höhe der Wahlbeteiligung mit ca. 87 % war sehr bezeichnend. Geht man nach den Worten von Wahlforschern, so deutet eine überaus hohe Wahlbeteiligung fast immer auf einen hohen Grad an Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen hin.